In der Berufsschifffahrt gehört das automatische Identifikationssystem AIS (Automatic Identification System, Klasse A) seit 2004 zur Pflichtausrüstung. Ein AIS-Transponder sendet dabei die Schiffsdaten wie Kurs, Geschwindigkeit, Schiffsgrösse, Art der Ladung, Zielhafen oder Schiffsname in kurzen Intervallen aus und empfängt gleichzeitig die Informationen aller anderen Schiffe in der Umgebung. Diese Daten fliessen in die Kartendarstellung des GPS-Plotters ein und ermöglichen ein reales Abbild der Schiffsbewegungen. AIS ist primär ein Sicherheitselement, um kritische Begegnungen zu vermeiden. AIS lässt sich aber auch als Hilfsmittel zur Navigation nutzen, weil man beispielsweise auf den engen Abschnitten des Rheins den Schiffsverkehr weit im Voraus erkennen kann, was präventive Routenanpassungen erleichtert. Dienstleister wie Vesselfinder oder Marinetraffic sammeln weltweit die AIS-Positionen. Deshalb lässt sich auch die Position von NAJADE via die Marinetraffic-Website verfolgen.
Für die Sportschiffe ist eine AIS-Ausrüstung fakultativ. Wir haben vor allem aus Sicherheitsüberlegungen NAJADE mit einem AIS-Transponder der Klasse B ausgerüstet. Eingebaut ist das kompakte Gerät em-trak B954.
Die Box nutzt die SOTDMA-Technologie, reserviert die Übertragungsslots im Voraus und sendet die Datenpakete mit einer hohen Ausgangsleistung von 5 Watt. Integriert in den Transceiver ist ein Antennensplitter (erlaubt eine gemeinsame Nutzung der Antenne durch VHF-Funk und AIS), ein Bluetooth- und ein WiFi-Modul, und eine NMEA-2000/0183-Schnittstelle für die Kommunikation mit dem Borddatennetz (u. a. Plotter Garmin GPSMAP 723). Die Programmierung des em-trak B954 erfolgt via Smartphone-App oder Notebook.
Die AIS-Box funktionierte auf Anhieb, sie zeigte jedoch zuerst nur Schiffspositionen im Umkreis von einigen hundert Metern an. Der Grund für die die schlechten Empfangsergebnisse war schnell gefunden. Die über 20 Jahre alte Funkantenne der NAJADE übertrug aufgrund von Korrosion im Antennenstab und in der Zuleitung nur noch einen Bruchteil des Funksignals. Deutlich bessere Ergebnisse erbrachte das Umstecken des Antenneneingangs auf die neue Stahldrahtantenne des VHF-Funkgeräts. Die alte Funkantenne statteten wir mit einem neuen Strahler aus. Sie dient nun als Ersatzantenne für den Notfall und als Rundfunk-Radioantenne.